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Linzer Rotlicht-Multi Peter Stolz hat Haft angetreten

(Wien, Linz im April 2006) Nachträglich weiß man immer alles besser. Im Nachtrag auch dieser Beitrag. Der Linzer Rotlichtkönig Peter Stolz, 60, auf BLAULICHT und GRAULICHT schon einmal "Hugh Hefner von Linz" genannt, hat seine Haftstrafe von 2 1/2 Jahren angetreten. Er lebt nun in der Justizanstalt Garsten. Sein Imperium von Einst liegt in Trümmern.

Ursprünglich hatte das Urteil auf vier Jahre Haft gelautet. Ende Oktober 2002 wurde er für eine sehr alte Geschichte aus den 90er Jahren wegen fahrlässiger Krida verurteilt, da er im Verdacht stand, die Finanz um einige Millionen Schilling genarrt zu haben. In einem Nachtklub aus seinem Imperium habe er "schwarz" gewirtschaftet. Im Jahr 2003 zahlte er schließlich 180.000 Euro an die Finanz nach und erwirkte so eine Strafmilderung vor dem Oberlandesgericht Linz. Das Urteil hieß nun 2 1/2 Jahre. Das alles geschah nur zwei Jahre, nachdem 2001 das "Sexodrom" fertig gestellt und im Herzen von Linz (Graben 5) feierlich im Beisein von Prominenz eröffnet wurde. Für Stolz war das damals schon eine Zitterpartie. Er hatte potenzielle Haft im Nacken.

2003 gab er das Magazin "Sex ohne Zensur" (SOZ) ab. Es blieb ein Schuldenberg im Verlagsgeschäft. Im Jahr 2003 lief sogleich sein Sender TV 6 erstmals über den ASTRA-Satelliten. Doch die Kosten waren enorm und außer Gewinnspiele und Zockerfernsehen gab es wenig Gutes. Sein Haus wurde verpfändet, dann eine Yacht.

Peepshow-Pionier in Wien

Peter Stolz galt als Erotik-Pionier in Österreich. Um 1983 eröffnete er in Wien eine der ersten Peepshows in der Burggasse. In Linz hielt er Peepshows und Nachtklubs. Fast zwanzig Jahre danach, 2001, erreichte er mit der Eröffnung des "Sexodrom" (hier geht es noch zur Webseite) auf fünf Etagen, nach eigenen Angaben "Europas größter Sextempel", seinen Zenit - und übernahm sich.

Die expansiven Gelüste steigerten sich. Der 55-Jährige wollte nach den Sternen greifen und bedachte nicht, dass das TV-Geschäft via ASTRA die teuerste Form überhaupt ist, in Medien zu machen. Satelliten-TV 6 entstand - mit monatlich horrenden Satellitengebühren.

Die Ereignisse überschlugen sich. Am 8. September 2004 tauchte in der Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) ein Leserbrief auf, in dem sich ein 40-jähriger Monteur aus Linz beschwerte, dass er "auf Dienstreise in Deutschland bei einem Gewinnspiel des Senders TV 6" mitmachte, beim "Tresorspiel" einen Zahlenkode knackte, aber die Summe von 17.000 Euro nicht ausbezahlt bekam. Regelmäßige Seher beklagten das mangelnde Konzept des Senders und unfähige Moderatoren.

Zwei Jahre Fernsehabenteuer sind genug

Am 21. April 2005 gab man die Konkursreife der "X-Gate Multimedia Broadcasting GmbH" bekannt. Am 6. September 2005 lief die letzte TV 6-Sendung. Zurück blieb ein Chaos und Schulden in der Höhe von einigen Millionen Euro, die teilweise durch Immobilien gesichert sind. Am 19. Oktober 2005 wurde das Unternehmen "X-Gate" zugesperrt.

Auf Grund von gerichtlicher Vergangenheit war Stolz nicht selbst Geschäftsführer. Er wurde auch nicht für diesen aktuellen Konkurs verurteilt, sondern für Malversationen aus den 90er Jahren. Nach Haftaufschub wegen orthopädischer Probleme (Ziehen im Knie) trat er seine Haft erst im Oktober 2005 an.

Peter Stolz wird im April 2008 wieder ein freier Mann sein.

Marcus J. Oswald (Ressort: Rotlicht) vom 19.04.2006


Im Gefängnis, pleite :Tiefer Fall des "Königs" der Rotlicht-Szene


LINZ. Seit 25 Wochen sitzt Peter S. (59), der ehemalige "König" des oberösterreichischen Rotlichtmilieus, in der Justizanstalt Garsten eine zweieinhalbjährige Strafe wegen Finanzverbrechen ab. Die Firmen des Sex-Unternehmers sind abgewirtschaftet.Was gaben sie sich für ein pikantes Stelldichein in Linz im Oktober 2001, die illustren Porno-Diven mit ihren tiefen Dekolletees: Dolly Buster, Chantal Chevalier, Bettina Campbell. Sogar Dieter Bohlens Ex-Naddel war gekommen, um die Eröffnung von Peters nagelneuem Erotik-Tempel "Sexodrom", in das er mehr als zwei Millionen Euro gesteckt hatte, zu begießen.
Im Visier der Finanz
Ein stolzer Tag für den Sohn einer Liebesdienerin, der sich vom Geldkurier eines Spielsalons ganz nach "oben" gearbeitet hatte. Dabei brauten sich schon in den 90ern dunkle Wolken am Peepshow-Himmel zusammen. Weil der die Hälfte einer Tageslosung eines seiner Etablissements an der Finanz vorbeigeschafft haben soll, wurde ermittelt. Spät kam das Urteil: Im Oktober 2002 wurde er wegen betrügerischer Krida zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Vor dem Obersten Gerichtshof blitzte S. mit seinen Rechtsmitteln ab. Wegen Kniebeschwerden immer wieder "haftunfähig" gesprochen, zahlte der Reumütige rund 180.000 Euro, die Hälfte der abgezweigten Lokaleinnahmen, zurück. Im Jahr 2003 bekam er dafür eine nachträgliche Strafmilderung. Die Haft wurde auf zweieinhalb Jahre reduziert. "Die Justiz hat leider nie hinterfragt, wie S. an diesen Geldbetrag gekommen ist", sagt ein Richter. Bereits damals kränkelte seine Sexwirtschaft nachweislich. Wegen roter Zahlen wurde das Magazin "Sex ohne Zensur" eingestellt.
Die gleichnamige Verlagsgesellschaft ist in Konkurs. Gläubiger haben 2,8 Millionen Euro Forderungen angemeldet. S. Anwesen, ein Schloss im noblen Linzer Zaubertal, kam für 2,48 Millionen Euro unter den Hammer. Ebenso wie eine Motorjacht "Type Princess V52". Pleite ist mittlerweile auch eine "Künstleragentur" von S. Mit Sex-TV erfolglos
Doch S. investierte munter weiter. 2003 ging sein digitaler Erotik-TV-Kanal TV6 "on air". Nacktes Fleisch und flotte Telefon-Quizzes sollten Geld bringen. Doch außer Riesenärger samt Hausdurchsuchung - Anrufer, die sich um ihre Gewinne geprellt gefühlt hatten, hatten Anzeige erstattet - brachte der TV-Coup nichts. Auch diese Firma ging in Konkurs. Der Sender wurde vor einem halben Jahr eingestellt. Im September schließlich musste S. seine Haftstrafe antreten.

Quelle: OÖNachrichten vom 11.03.2006

 
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